Mach diesen Adventskalender zu einem Geschenk für dich selbst
Auch, oder vielleicht gerade, wenn du denkst, du hättest das nicht verdient.
Vor gar nicht allzu langer Zeit passierte es mir wieder: Ich habe mich selbst verraten. In einer Situation körperlicher Erschöpfung, nach einer Krankheit, die mich auch seelisch aus der Spur gerissen hatte. Unter weltanschaulichen Einflüssen, die nahtlos an das andockten, was ich schon lange überwunden zu haben glaubte: Du musst perfekt sein! Du darfst dich nicht wehren! Egal wie, egal in welcher Situation, und wenn du uns enttäuschst, dann bist du nichts wert.
Da war es wieder: das Ersatzkind
Und was habe ich gemacht? Ich habe es mir zu Herzen genommen, mich selbst immer und immer wieder dafür kritisiert. Mich gefragt, ob ich nach so einem Einknicken überhaupt noch schreiben darf. Geschweige denn Impulse geben? Ich hab mich wie eine Versagerin gefühlt. Und statt mich über den überwundenen Krebs zu freuen, habe ich mir das Hirn darüber zermartert, ob und wie ich mir das je würde verzeihen können.
Ich habe gelesen, was das Zeug hielt. Parallel dazu die Ausbildung zur Traumafachberaterin und Trauerbegleiterin abgeschlossen, mich mit Biografiearbeit befasst. Ich schrieb über Sinn und Werte. Doch nichts schien am Ende wirklich zu helfen.
Dann traf ich auf das Thema Moral Injury, auf den Selbstverrat in Dilemmata. Das schien mir schon eher ein Schlüssel zu sein. Ich verband Traumawissen mit radikaler Akzeptanz, mit Achtsamkeit, mit expressivem Schreiben. Der große Durchbruch blieb aus. Selbst Psychologen winkten ab.
Doch währenddessen, so zeigte sich im Rückblick, ging ich mit jeder Frage, jedem Zweifel und jeder auch schmerzhaften Erkenntnis einen kleinen Schritt zu mir selbst zurück.
Kleine Schritte mit viel Sinn
Ich merkte nichts davon. Und dann, gerade als ich bereits bereit war, aufzugeben, kam ein Gedanke: „Ich habe überlebt. Und ich bin froh darüber.“ Er stand auf dem Papier, schwarz auf weiß. Und das Verblüffende: Ich fühlte ihn. So sehr, dass ich mich fragte, wie es all die Wochen und Monate zuvor überhaupt so dunkel in mir aussehen konnte.
Doch der Weg bis dahin war notwendig gewesen: Er war keine Heldenreise, nein, ganz und gar nicht. Sondern eine ganz leise, aber stetige Veränderung. Schritt für Schritt.
Ich habe nachgespürt, geschaut, was hilfreich war und was ich mir besser hätte sparen können. Und dann noch einmal recherchiert, die Wissenschaft dazu befragt: Ja, all das Gelingen (und teilweise auch das Scheitern) meiner Versuche, mich selbst an den Haaren aus dem Sumpf der Selbstabwertung herauszuziehen, beruhte nicht auf Zufällen. Es ließ sich neurologisch und psychologisch erklären.
Parallel dazu entstand der Adventskalender für Menschen mit Geschichte. Viktor Frankl, den ich unglaublich bewundere und schätze, sagte sinngemäß einmal, dass wir uns genau dann selbst verwirklichen, wenn wir über uns hinaus wirksam werden. Vielleicht sind die Anregungen des Adventskalenders ja dem einen oder der anderen genauso hilfreich? Allein dann hätte es sich gelohnt.
Schaut doch mal rein. Es ist kostenlos.
Herzlichst, Frances
Adventskalender für Menschen mit Geschichte. Auf sinn-und-werte.com
