Als Ersatzkind auf dem Weg zur Integrität: Nicht perfekt – sondern ganz

Integration der einzelnen Teile in uns selbst führt zur inneren Ganzheit. Das Ziel von Integration und Individuation bei einem Ersatzkind.
Lesedauer 17 Minuten

Bitte identifiziert mich nicht als Ersatzkind! Ich will Integrität.

Dass mich manche Themen rund um Tod und Loyalität stärker berühren als es mir gut tut, das erkannte ich im Jahr 2022. Die Erkenntnis, dass die Beschreibung des Ersatzkind-Syndroms sehr gut zu mir und meine Biografie passt, kam im Jahr 2023. Im Jahr 2024 schrieb ich erstmals selbst darüber in der Fachzeitschrift des Verbands Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater. Im Jahr 2025 entstand darum unter anderem dieses Webprojekt hier. Ich gab Interviews, klärte auf.

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Wie sinnvoll ist es, sich als ein Ersatzkind zu identifizieren?

Der Begriff Ersatzkind begleitet mich seither ständig. In wissenschaftlicher Auseinandersetzung darüber, in meiner eigenen persönlichen Reflexion. Und nun, nach gut einem halben Jahr, erkenne ich, dass darin auch eine Gefahr liegt: Ich möchte nicht, dass diese biografische Konstellation meine Identität definiert: Ich bin ein Ersatzkind. Nein. Ich bin Frances mit ganz vielen Facetten. Mit sozial erwünschten und bei mir selbst und anderen Menschen weniger beliebten, mit für den Alltag hilfreichen und zum Teil auch echt hinderlichen Verhaltensweisen. Mit Haltungen, die mich gut durchs Leben bringen und anderen, die mich häufig stolpern lassen.

Wie bei jedem anderen Menschen auch.

Der Unterschied liegt in der Biografie

Ersatzkinder haben einen biografischen Hintergrund, der auf eine andere Weise prägt als eine von Tod und Verlust nicht so sehr belastete Familie. Das ist ein Ursprung, auf den viele spätere Schwierigkeiten zurückzuführen sind. Und es ist gut, damit den Ansatzpunkt zu kennen, um gezielt hilfreiche Entwicklungen zu ermöglichen.

Wer sich allerdings nur noch über seine Herkunftsumstände und damit letztlich nur über das Ersatzkind-Sein definiert, verschenkt meiner Meinung nach genau die Chance zur Individuation, die ihm damit eigentlich in die Hand gegeben wurde. Weil er wieder in eine Rolle springt, anstatt sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Mit der Gefahr, dass er seine Symptome kultiviert: Aus dem perfekten Ersatzkind der Vergangenheit wird die perfekte Fallvignette der Gegenwart.  

Doch der Weg der Integration führt weg von der Perfektion im Außen, hin zur wahren Identität, die alles integriert: Total verrückt und stinknormal, stinklangweilig und total spannend. Und all das, was dazwischen liegt, auch.

Das ist das, was ich unter Integrität verstehe.

Eine Frau, die ihrem Spiegelbild in einem Fenster gegenübersteht, Sonnenlicht und Schatten huschen über ihr Gesicht. Sie berührt sanft das Glas und sieht sowohl ihr Spiegelbild als auch die Welt draußen.Integrität bei Ersatzkindern bedeutet gerade nicht, eine perfekte Maske anzustreben, sondern aus der Identifikation herauszutreten in die Individuation, ins eigene Leben.

Warum Perfektionismus gerade nicht hilfreich ist

Es ist eine Entwicklung hin zu einer Perfektion der ganz anderen Art: einer inneren, die vermutlich vollständig in diesem Leben, wenn überhaupt, nur von sehr wenigen Menschen erreicht werden kann.

Daher geht es meiner Meinung nach auch nicht um einen Erfolg oder irgendein Ziel, sondern darum, auf dem Weg zu sein: hin zu dem Menschen, der man wirklich ist, wie Jung es formuliert, hin zur Vollkommenheit, wie Gott es im Alten und Neuen Testament ausdrückt (Lev. 19,2, Matth. 5,48). Der Islam spricht von Seelenreinigung, der  tazkiyat an-nafs (تزكية النفس) (Q: 91, 9-10). Es ist die Kernidee einer Entwicklungsrichtung, die auch der Buddhismus, der Hinduismus und viele andere Weltanschauungen kennen.

Individuation und Integration: Eine Begriffsklärung

Ich glaube, jetzt ist es erst einmal an der Zeit, zwei Begriffe zu klären, die  leicht verwechselt werden: Individuation und Integration.

Individuation: Ich werde, wer ich eigentlich bin

Der Begriff der Individuation stammt aus der Tiefenpsychologie, vor allem von Carl Gustav Jung. Er beschreibt den Prozess, in dem ein Mensch sich von äußeren Zuschreibungen, inneren Spaltungen und unbewussten Mustern löst, um zu einem stimmigen, eigenständigen Selbst zu reifen.

Für ein Ersatzkind bedeutet das konkret: Die Individuation ist sein Weg weg von der erwünschten Stellvertreterexistenz hin zu dem Menschen, der in ihm angelegt ist. Mit all seinen Wünschen, Vorlieben, Abneigungen, Talenten, Meinungen, Werten und Grenzen. Man kann es als das Finden der eigenen Stimme beschreiben, die unter all den Zuschreibungen und Fremdaufträgen nie ganz verstummt. Individuation ist ein Prozess der Selbsterkenntnis. Und der kann auch schmerzhaft sein, führt aber letzten Endes in die persönliche Freiheit.

Integration: Ich halte zusammen, was in mir gespalten war

Der Begriff Integration taucht in vielen Kontexten auf. In der Psychologie bedeutet er: Widersprüchliche oder im Laufe der Erziehung verdrängte und damit vor mir selbst verborgene Anteile meines inneren Erlebens werden sichtbar gemacht, bewusst anerkannt und in mein Selbstbild aufgenommen. Wenn das gelingt, kann ich

  • Fehler und Entwicklungsmöglichkeiten bei mir selbst anerkennen,
  • Ambivalenz, das heißt innere Widersprüche, in mir selbst aushalten,
  • meine eigenen unerwünschten Anteile in mir selbst akzeptieren.

Diese Schatten sind nur so lange bedrohlich, wie wir glauben, ihretwegen in Gefahr zu geraten. Sprich von unseren Bezugspersonen abgelehnt zu werden und daran zugrunde gehen zu müssen. Das waren in der Kindheit von Ersatzkindern oft gesunde Wut, Bedürfnisse, Eigenwille, Schamgefühle, Trauer oder sogar Freude oder Lebendigkeit.

Hier erkennt man schnell: Dass diese Schatten als schlecht erlebt werden, liegt weniger an ihrer echten Qualität als vielmehr daran, dass sie als schlecht oder böse definiert wurden. (So wie es verschiedene Glaubensrichtungen heute noch an vielen Stellen mit ganz natürlichen, menschlichen Eigenschaften machen.) Integration bewirkt, dass diese verdrängten und oft auf andere Menschen projizierten Anteile Stück für Stück wieder zurückgeholt werden und in mir selbst vorhanden sein dürfen.

Während Individuation die Frage stellt: Wer bin ich, wenn ich aufhöre, jemand für andere sein zu müssen?, fragt Integration: Wie kann ich ganz werden mit allem, was ich erlebt und abgespalten habe?

Individuation ist auch ein Abschied

Was darüber hinaus ein Ersatzkind mit vielen anderen Menschen verbindet: Was lange unsichtbar in der eigenen Biografie wirkt, wird manchmal erst spät fassbar. Und nicht immer sind es gerade nicht die glücklichen Momente, sondern Krisen, Krankheit, Enttäuschungen, Verrat, Ablehnung, Verlust oder auch die Konfrontation mit dem Tod, die den Wunsch und dann auch den nicht immer angenehmen Prozess einleiten, sich sein eigenes Leben zu erobern.

Vielleicht sind das die Augenblicke, in dem das Funktionieren als Projektionsfläche und Retter anderer nicht funktioniert. Man erkennt, dass es nie funktioniert hat und niemandem wirklich etwas nutzt. Und dass es deswegen eine gute Idee ist, den Wunsch nach Nähe und Beziehung nicht mehr als Platzhalter: in und vermeintliche Erlöserfigur zu suchen, sondern als Mensch mit Geschichte, Würde, eigenen Wünschen, Ecken, Kanten und mit dem Mut, dem Leben nicht länger auszuweichen. Wenn dann die Beziehung zerbricht oder gar nicht erst zustande kommt, dann fühlt sich das nur an wie ein Verlust. Es ist keiner. Denn man war mit diesem Menschen nie wirklich von echt zu echt verbunden.

Ich glaube, das muss man sacken lassen und sich immer wieder vor Augen halten.

Integrität als gelebte Kohärenz

Deshalb denke ich, dass das Ziel des Lebens nicht darin liegt, in den Augen der anderen (also in der Beziehung zu den anderen) eine bestimmte Qualität zu erlangen, sondern in der Beziehung sich selbst gegenüber: mit Geschichte, Würde, eigenen Wünschen und mit eben diesen Ecken und Kanten von sich selbst vollständig angenommen zu sein.

Integer. Das ist das Gegenteil von der landläufigen Sicht auf Perfektion.

Und, das ist jetzt wieder eine persönliche Meinung, gerade deshalb perfekt. Ganz. Vollständig. Whole, holy … Es stellt sich mir dabei die Frage, ob mit „heilig“ nicht auch das gemeint sein könnte. Ganz. Nicht perfekt. Würde das nicht viel besser zu einem Gott passen, der die Menschen liebt?

Integrität wurde im Laufe der vergangenen Jahre für mich zum Prüfstein und zur Leitlinie. Und ich definiere das Wort Integrität so ganz und gar nicht als moralisches Qualitätssiegel, sondern als gelebte Kohärenz: Da, wo Denken, Fühlen, Reden und Handeln im Einklang sind.

Das ist nicht immer einfach, vor allem, wenn man lange versucht hat, jemand zu sein, der andere glücklich macht. Aber es ist gerade deshalb sehr befreiend.

Scheinbar Gutes bei Lichte betrachtet

Es ist gar nicht so lange her, dass ich versucht habe, einen Menschen zu schützen und zu retten, der mir wichtig war. Das Ergebnis: Nicht nur, dass dieser Mensch das selbst gar nicht für nötig befand. Ihm selbst war der Gedanke, dass er mich schützen müsste, vollkommen fremd. Als er sich dann auch noch auf die Seite der Person schlug, in deren Feuer ich meine Hände für ihn gelegt hatte, gingen mir die Augen auf: Das, was ich hier mache, ist nicht edel. Sondern, das frage ich mich, nicht vielleicht einfach dumm?

Und es ist auch nicht integer: Denn Integrität bedeutet, nicht nur den anderen zu lieben, sondern auch sich selbst. So sagte es Jesus vor mehr als 2000 Jahren. Vermittelt wird oft etwas anderes.

Sich für einen anderen Menschen zu opfern, ist für ein Ersatzkind schon fast selbstverständlich. Man wird früh gut darin, zu funktionieren, Erwartungen zu erfüllen, loyal zu sein. Selbst dann, wenn man selbst darunter kaum noch atmen kann. Das Leid wird als Edelmut umgedeutet. Es fühlt sich sicher an, Opfer zu bringen oder gar eines zu sein. Bis das Kartenhaus einstürzt.

Anfang des Jahres stellte mir eine großartige Frau die einfache Frage: „Was für ein Lebensgefühl soll Ihr neues Leben haben?“ (Danke, Eva Kersting.) In mir klang es nicht nach erfolgreich, außergewöhnlich oder weltbewegend. „Entspannt“, antwortete ich. „Wenn möglich sinnvoll, das wäre noch schön.“

Ich glaube, dass Integrität der Schlüssel ist.

Dieselbe Frau, die zwischen zwei symbolischen Welten wandelt: links kalt und grau (geisterhafte Silhouette eines verlorenen Geschwisters), rechts warm und golden. Ihr Körper ist zwischen den beiden Lichtern gespalten. Integrität und Individuation bedeutet für ein Ersatzkind eine schmerzhafte Trennung von der Ursprungsfamilie, die um so schwerer ist, als dass die Loyalität oft als existenziell erlebt wird.

Integrität: für ein Ersatzkind ein zweischneidiges Schwert

In einer Welt, in der das eigene Leben von Anfang an mit einem Auftrag belegt ist, und in der die Messlatte zudem von einem abwesenden, doch immer anwesenden und zudem noch hyperidealisierten, aber toten Geschwister gelegt wurde, ist es schwer, integer zu sein:

  • Wahrhaftigkeit wird zum Scheitern am stillen Auftrag.
  • Lust und Lebendigkeit werden zum Affront gegenüber dem Verstorbenen.
  • Ganzheit mit Licht und Schatten werden zum permanenten Makel gegenüber dem präsentierten Ideal.
  • Autonomie und Individualität werden zum Angriff auf die liebsten Menschen.
  • Loyalität zu zerstörerischem Selbstverrat.

Man kann nicht gewinnen, nur durchkommen.

Zwischen Selbstverleugnung und Übererfüllung, Erschöpfung und Selbstsabotage kann es dann sein, dass sich irgendwann einmal die Frage stellt: Wem gehört mein Leben eigentlich? Und dann stehen Entscheidungen an.

Der Rückblick auf die Biografie enthüllt die Werte

„Fangen Sie ein neues Leben an“, sagte mein Arzt, als die Krebserkrankung überstanden war. Und da stand ich dann vor der Frage, was denn meine ganz persönlichen Werte im Leben sind. Ich konnte das nicht genau benennen. Aber spüren. Und in meiner Biografie mal schauen, was mich antrieb, wenn ich unbequeme Entscheidungen traf. Wenn ich rebellierte, mich vielleicht auch mit Menschen überwarf, Risiken einging und bereit war, Verluste in Kauf zu nehmen.

Ich erkannte: Im Kern ging es mir persönlich um drei Dinge:

  • Freiheit
  • Wahrheit
  • Entwicklung

Ich finde das gar nicht so überraschend: Wer leben soll, damit andere weniger leiden, muss sich seine Freiheit erkämpfen. Wer durch doppelte Botschaften und verdrängte Familiengeheimnisse hindurch seinen Weg finden will, für den ist Wahrhaftigkeit nicht mehr verhandelbar. Wer in der Rolle des ewigen Kindes festgehalten werden sollte, weiß, wie lebenswichtig Wachstum und Entwicklung sind.

Das ist abstrakt erst mal einleuchtend. Schwieriger ist die Umsetzung.

Werte leben: leichter gesagt als getan

Denn Freiheit ganz konkret heißt:  Nicht mehr in das Drehbuch anderer passen. Eigene Entscheidungen treffen, Risiken eingehen und dafür Verantwortung übernehmen. Das ist nicht immer sexy.

Wahrhaftigkeit bedeutet auch anzuecken, zu verletzen und zu riskieren, abgelehnt zu werden. Das braucht Mut und die Fähigkeit, sich selbst Sicherheit zu geben. Für einen erwachsenen Menschen selbstverständlich. Schwierig wird es aber, wenn Entwicklungstraumata im Spiel sind. Denn die Erfahrung, dass Beziehungen auch im Konflikt weiter bestehen oder es anderenfalls nicht mehr schlimm ist, wenn Menschen sich abwenden oder gegen einen stellen, die muss man erst einmal machen. Dafür braucht es Mut.

Und auch Entwicklung, die ja im Grunde das Leben ausmacht, kann für ein Ersatzkind mit einem Tabu behaftet sein. Denn sie bedeutet oft, loszulassen, was einst der Lebensauftrag war. Die Vorgaben zurückweisen, um den eigenen Weg zu finden. Zwischen altem Fremdauftrag und neuem eigenem Leben liegt dann ein Moment der Leere. Der vermeintlichen Sinnlosigkeit. Das kann sehr verunsichern und wehtun.

Ich glaube, Liebe ist dafür sehr wichtig. Zum Leben an sich und zu dem Menschen, von dem man spürt, dass er darauf wartet, entdeckt zu werden. Und die Grundhaltung: Ich nehme dich ernst. Und mich auch. Mit allem, was dazugehört. (Auch hier wieder: Danke!)

Freiheit, Wahrheit, Wachstum – Liebe und Verantwortung

Ja, ich denke, das macht Sinn:

  • Liebe ohne Verantwortung wird zu Selbstverleugnung, Verantwortung ohne Liebe zu Kontrolle und Macht.
  • Freiheit ohne Liebe führt in die Gleichgültigkeit und ohne Verantwortung in die Rücksichtslosigkeit.
  • Wahrheit ohne Liebe ist hart und ohne Verantwortung kann sie zerstörerisch werden.
  • Wachstum ohne Liebe wird zum kalten Fortschritt und ohne Verantwortung mündet sie in Darwinismus.

Doch Freiheit, Wahrheit und Wachstum in Liebe und Verantwortung gelebt, das macht ganz. Das macht integer. Und das macht dann echte Beziehung möglich.

Ich verstehe das christliche Gebot der Liebe (Matthäus 22,37-40) zu Gott, zu unserem Nächsten und zu uns selbst ganz genau so. In anderen Religionen und Weltanschauungen taucht es in abgewandelter Form ebenfalls auf.

Exkurs: Die Frucht des Geistes in der Bibel

Kleiner Exkurs und persönliche Meinung. Die Bibel spricht von der Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut. Und am Ende spricht sie je nach Übersetzung von Selbstbeherrschung, Keuschheit oder Enthaltsamkeit.

Ich finde es zunächst einmal bemerkenswert, dass hier nicht von Früchten gesprochen wird, obwohl alles andere ja einen Plural nahelegt. Und dann bin ich auch nicht der Meinung, dass am Ende tatsächlich Selbstkontrolle, geschweige denn sexuelle Enthaltsamkeit gemeint ist.

Das griechische Wort im Urtext spricht hier nämlich von ἐγκράτεια (ekráteia), was so viel bedeutet wie „in, innere“ „Macht, Kraft, Hoheit“. Ich denke, damit ist gerade nicht gemeint, sich selbst oder das innere Chaos zu zügeln. Sondern ganz im Gegenteil, aus einer inneren Kraft heraus zu handeln, die in sich kohärent, also stimmig, ist.

Die sich aus Ganzheit speist: Integrität.

Die Frau sitzt zusammengerollt in einem weichen Stuhl in der Nähe einer kleinen Lichtquelle, umgeben von schützenden Wänden, die wie sanfte Hände aussehen. Draußen suggerieren chaotische dunkle Linien Angst und Verwirrung. Innen, Frieden. Bevor sich Ersatzkinder ihren eigenen Schattenseiten zuwenden können, brauchen sie Sicherheit. Eine Beziehung die hält.

Trauma braucht Sicherheit vor Wahrhaftigkeit

Ein Ersatzkind ist in der Lage, seine Wunden vor sich selbst und anderen jahrzehntelang zu verbergen. Sie zeigen sich selten mit einem Paukenschlag als große Wahrheit. Sondern eher als diffuse Scham, Schuldgefühle und Verwirrung. Dem Gefühl: Irgendwas ist nicht richtig mit mir.

Aus traumpsychologischer Sicht braucht ein Mensch zuerst Sicherheit, bevor er sich überhaupt mit der Wahrheit auseinandersetzen kann. Einen Ort, an dem er zur Ruhe kommen kann. Eine Bindung, die trägt. So ist unser Nervensystem ausgelegt. So lange Sicherheit nicht hergestellt ist, kann jede noch so gut gemeinte Konfrontation mit der Realität zur Bedrohung werden.

Die Realität aber ist wichtig, um aus der inneren Zerrissenheit in die Ganzheit zu kommen.

  • aus dem Pendeln zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst, enttäuscht, verraten oder verlassen zu werden
  • aus der Zerrissenheit zwischen dem Bedürfnis nach Anerkennung und Sichtbarkeit und der Angst, zu viel zu sein
  • aus der Spannung zwischen gesunder Abgrenzung und tief verinnerlichter Loyalität.

Doch bevor das möglich ist, braucht es Stabilität. Eine korrigierende Beziehungserfahrung durch Menschen, bei denen man auch mit seinen Schmuddelecken bleiben darf. Eine Ahnung von der Würde, die jedem Menschen innewohnt. Jedem. Jenseits der Rolle des ansonsten unsichtbaren Retters und Sündenbocks.

Schattenarbeit als Integrationsleistung der Psyche

Individuation bedeutet, sich selbst zu erkennen. Auch jenseits aller Projektionen, die einem Ersatzkind von Anfang an übergestülpt werden. Genau jenen Anteilen also, die andere Menschen an sich selbst oder an dem hyperidealisierten Verstorbenen nicht wahrhaben wollen und kurzerhand dem Ersatzkind zuordnen. Und sich dann im Recht fühlen, das Ersatzkind stellvertretend dafür zu kritisieren oder abzulehnen.

Auf dem Weg zur Integrität stellt sich nun für Ersatzkinder die Aufgabe

  • Die Schmuddelecken (oder Schatten in C.G. Jungs Sprache), die ihm nur zugeschrieben wurden, wieder an den Absender zurückzugeben.
  • Die Schmuddelecken, die es selbst bei sich nicht sehen will (weil es immer noch Angst hat, dass es dafür dann abgelehnt oder verstoßen wird), anzunehmen. Und zu merken, dass davon die Welt nicht untergeht.

In Epheser 5,13 – 14 in der Bibel heißt es: Alles aber, was bloßgestellt wird, das wird durchs Licht offenbar, denn alles, was offenbar wird, ist Licht.

Dass immer alles, was sichtbar wird, auch schön sein muss, davon steht da nichts. (Und auch das habe ich von Ihnen gelernt, Eva Kersting.)

Für Ersatzkinder heißt das konkret

  • Erkenne die Rollen, die dir ungefragt übergestülpt wurden und an denen du nun gemessen wirst: die Starke, der Vernünftige, die Gute, der Erfolgreiche …
  • Halte deine eigenen Widersprüche aus. Du darfst gleichzeitig stark und bedürftig sein. Wütend und liebevoll. Verletzt und strahlend. So ist das Leben. Alles andere ist Hollywood und Sonntagslächeln.
  • Sprich mit deinem Schatten. Ganz konkret. Schreib ihm einen Brief oder gehe in einen inneren Dialog. Du wirst überrascht sein: Auch er hat für alles, was er tut, einen guten Grund. Und er steht auf deiner Seite. Frage ihn doch mal, was er will.

Integrität ist keine makellose Fassade. Ganz im Gegenteil.

„Man wird nicht erleuchtet, indem man sich Lichtgestalten vorstellt, sondern indem man sich der Dunkelheit bewusst wird.“  

C.G. Jung
Die Frau steigt in eine schwach beleuchtete Höhle hinab, in der Hand eine kleine Laterne, die in der Dunkelheit verborgene Figuren und Formen beleuchtet. Kontrast von goldenem Licht und blauen Schatten. Die Suche nach dem, was bleibt und trägt, ist ein universeller Wunsch aller Menschen über Religionen und Weltanschauungen hinweg.

Integrität als Menschheitssehnsucht

Frankl & Fromm: Verantwortung und reife Liebe

Doch Integrität entsteht nicht durch eine plötzliche innere Erleuchtung, sondern auf einem Weg von großen und kleinen Entscheidungen. Jeden einzelnen Tag.
Frankl überlebte das Konzentrationslager. Später schrieb er:

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl.“

Viktor Frankl

Das ist innere Freiheit unter extremen Bedingungen. Ersatzkinder können daraus lernen: Wir sind mehr als die Rolle, die Herkunft, der biografische Hintergrund und die Verletzungen, die uns geformt haben. Egal mit welchen Einschränkungen und Ängsten haben wir immer noch die Möglichkeit, unsere ganz persönliche Haltung zu den Dingen zu wählen.

Integrität bei Frankl entsteht aus Sinn und Verantwortung:

„Es kommt nie und nimmer darauf an, was wir vom Leben zu erwarten haben, viel mehr lediglich darauf: was das Leben von uns erwartet.“

Viktor Frankl

Erich Fromm beschreibt Liebe als aktive Entscheidung, die Verantwortung, Respekt, Wissen und Pflege einschließt:

„Unreife Liebe sagt: Ich liebe dich, weil ich dich brauche. Reife Liebe sagt: Ich brauche dich, weil ich dich liebe.“

Erich Fromm

Integrität lässt sich üben

    • In kleinen Dingen treu sein.
    • Das Richtige tun, auch wenn niemand es bemerkt oder anerkennt.
    • Verantwortung übernehmen, ohne sich selbst zu opfern.
    • Lieben, ohne seine Grenzen aufzulösen.
    • Nicht das in den Augen anderer Menschen richtige Leben führen, sondern das eigene.
    • Die eigene Geschichte neu bewerten. Mit eigenen Augen sehen und anhand der eigenen Werte betrachten, nicht durch die Projektionen der anderen.

    Und dann ist das Label „Ersatzkind“ auch nur noch die Beschreibung eines biografischen Kontextes und kein unausweichliches Schicksal mehr. Sondern der Ausgangspunkt der Suche nach eben dieser, ganz eigenen, Identität jenseits des Traumas.

    Integrität im Christentum: Die Frucht des Geistes

    „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und … Integrität.

    Frei nach Galater 5,22-23

    Und dann wird aus

    • Liebe: Ich bin okay, du bist okay.
    • Freude: Ich finde in allem, in Licht und Schatten, das Gute. Den guten Grund.  
    • Frieden: Ich muss nicht mehr gegen mich kämpfen. Ich muss nichts auf dich projizieren, und damit auch nicht mehr zwangsläufig gegen dich kämpfen. (Solange du mich nicht angreifst.)
    • Geduld: Leichter, wenn man das Vertrauen hat, dass es am Ende gut wird. Und weiß, wie man den inneren Antreiber beruhigen kann.
    • Treue: Im Kleinen, zu sich selbst, dem eigenen Weg und Tempo. Das Gegenteil der Selbstverleugnung.
    • Freundlichkeit, Güte und Sanftmut: Wenn ich den anderen in mir selbst und mich selbst in dem anderen erkenne, gibt es keinen Grund mehr, giftig zu sein.
    • Am Ende handeln wir aus Ganzheit heraus. Aus der ganzen Kraft und Weisheit, die wir in uns selbst finden können. Ja, auch der unserer Schatten.

    Das ist das Gegenteil von Funktionieren müssen. Sondern die Selbstwirksamkeit eines Menschen, der mit sich im Reinen ist. Ich glaube nicht, dass das eine Gabe ist, die nur besonders erwählten Menschen geschenkt wird. Sondern ein innerer Zustand, an den wir uns annähern können, wenn wir aufhören, gegen uns selbst zu kämpfen. Und das ist oft das Gegenteil von frommer Show.

    Integrität, so denke ich, wird in vielen Religionen und Weltanschauungen angestrebt. Wie zum Beispiel hier:

    Integrität im Islam: Aufrichtigkeit vor Gott und Mensch

    Im Islam ist Integrität tief verwoben mit Ikhlāṣ – der inneren Aufrichtigkeit. Es geht darum, aus reinem Herzen zu handeln, ohne Heuchelei, ohne Show. Was zählt, ist nicht das äußere Bild, sondern die Absicht (niyya) dahinter.

    Integrität bedeutet hier, dass das, was du glaubst, was du sagst und was du tust, miteinander übereinstimmen – vor Gott (Allah), vor den Menschen und vor dir selbst. Das ist Kohärenz.

    Die ethische Basis des Islam, bestehend aus Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, Verantwortung, zeigt sich im Alltag durch rechtschaffenes Handeln (ṣāliḥāt), klare Worte, Verlässlichkeit und die Bereitschaft, Unrecht nicht zu verschweigen.

    Im Islam sagte der Prophet Muhammad: „Der Gläubige ist derjenige, dem die Menschen ihr Leben und ihr Gut anvertrauen können.“

    Integrität im Buddhismus: Wahrhaftigkeit im Hier und Jetzt

    Im Buddhismus ist Integrität eingebettet in den achtfachen Pfad, insbesondere in den Bereich Sīla – das heißt so viel wie „ethische Übung“. Gelebte Achtsamkeit im Alltag: rechtes Glauben, rechtes Denken, rechtes Sprechen, rechtes Tun, rechtes Leben, rechtes Streben, rechte Konzentration, rechtes Sichversenken.

    Ich finde, Wahrhaftigkeit, Freiheit und Liebe kommen dem schon sehr nahe. Und wenn Buddhisten Integrität als eine Haltung ansehen, die uns auffordert, in Bewusstheit zu handeln und niemandem zu schaden, dann ist das genau die Verantwortung und Freiheit, die ich meine.

    Integrität im Hinduismus: Treue zu deinem inneren Ruf

    https://www.gesar-travel.com/hinduismus-einfach-erklaert/Im Hinduismus findet sich das Konzept der Integrität vor allem in Dharma: dem, was deiner inneren Wahrheit entspricht. Handele, aber hafte nicht am Ergebnis an. Zwei Leitsterne sind dabei Satya (Wahrhaftigkeit) und Ahimsā (Nicht-Gewalt). Dharma lässt sich als Gerechtigkeit, das richtige Verhalten, Moral und Pflicht umschrieben werden. Es geht darum, nach seinen eigenen Fähigkeiten das Richtige und seine Pflichten zu tun. Hindus glauben daran, dass es eine allgemeingültige Wahrheit gibt, die unterschiedlich ausgedrückt werden kann.

    Integrität im Humanismus: Würde ist unverhandelbar

    Der Humanismus setzt auf den Menschen als fähiges, verantwortliches Wesen mit Verstand und Gewissen. Und er beschreibt Integrität als die Kohärenz zwischen Werten, Gründen und Handlungen und dem Respekt vor der Freiheit des anderen.


    „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

    Immanuel Kant

    Für Ersatzkinder heißt das: Du musst nicht gut sein. Schon gar nicht perfekt. Es reicht, wenn du auf dem Weg bist und dabei, so gut es geht, ganz bei dir selbst und fair zu den anderen bleibst.

    Integrität als Entwicklungsaufgabe: Frieden mit sich

    In Erik H. Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung steht Integrität ganz am Ende als die letzte große Aufgabe des Lebens. Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, fragen wir uns: War es stimmig? War ich treu zu mir? Habe ich mein eigenes Leben gelebt? Kann ich mich mit meinem gelebten Leben aussöhnen?

    Man sieht hier sehr schön, dass Integrität nicht Perfektion oder Fehlerlosigkeit meint, sondern die Fähigkeit, Ja zu sagen zur eigenen Geschichte, zu den Brüchen, den Wendungen, den verpassten und auch zu den gelebten Chancen. Wer so auf sein Leben zurückblicken kann empfindet am Ende keine Verbitterung, sondern ein stilles Einverständnis.  

    Wie es ist, sich mit der Endlichkeit auseinanderzusetzen, das habe ich selbst bereits erlebt. Manchmal denke ich sogar: bereits erleben dürfen. Denn ich halte das für eine sehr wichtige Erkenntnis, die dem weiteren Leben eine neue Richtung geben kann: Am Ende geht es nicht um ein makelloses Leben. Sondern um eines, das echt war.

    Ganzheit ist ein universeller Traum, der uns Menschen verbindet

    Bei allen Unterschieden zwischen den Religionen, Weltanschauungen und psychologischen Schulen kristallisiert sich eine gemeinsame Sehnsucht der Menschen heraus:

    Ganz zu sein. Wahr zu sein. Sich nicht verleugnen zu müssen und in sich selbst ruhen zu dürfen.

    • Das Christentum nennt es Leben in Christus, in Wahrheit und Gnade.
    • Der Buddhismus nennt es Erwachen aus der Ich-Illusion.
    • Der Islam nennt es Aufrichtigkeit vor Gott – Ikhlas.
    • Der Hinduismus sieht es als Verschmelzen mit dem inneren Selbst – Atman als Teil von Brahman.
    • Die Tiefenpsychologie erkennt es als Individuation.
    • Der Humanismus beschreibt es als Verantwortung für das eigene Sein.

    Ich liebe den Song „I still haven’t found what I’m looking for“ von U2. Hier singt Bono:

    I believe in the Kingdom Come
    Then all the colours will bleed into one.

    Ich glaube das auch. Wir teilen das gleiche Ziel. Ein Leben in Kohärenz, in Liebe, Echtheit und Klarheit mit allem, was ist. Kein Leben in Perfektion. Sondern in Ganzheit.

    Die Frau steigt eine sanfte Treppe aus Puzzleteilen hinauf; einige Teile schweben hinter ihr, andere fallen unter ihren Füßen an ihren Platz. Warmes Licht von oben, heiterer Ausdruck. Die Entwicklung der Integrität erfolgt schrittweise, auf einem Weg. Das Leben verbessert sich währenddessen.

    Integration ganz konkret in kleinen Schritten

    Ich werde in den folgenden Beiträgen noch darüber schreiben, wie Integration in Theorie und Praxis gelingen kann. Und auch über meine eigenen Erfahrungen damit. Hier möchte ich erst einmal auf zwei Aspekte eingehen, die meiner Meinung nach wichtig sind, um das, was wir an uns selbst nicht akzeptieren können, nach und nach wieder zu uns zurückzuholen:

    Lernen mit der eigenen Scham umzugehen

    Als Ersatzkind schämt man sich oft für alles mögliche, oft sogar für die eigene Existenz, in der nichts gut genug zu sein scheint. Und dann entwickelt man Strategien, die anstrengend werden können: Überanpassung, Perfektionismus, Selbstüberforderung, Rückzug oder Ironie und Sarkasmus.

    Scham ist ein sehr unangenehmes Gefühl. Wenn man es jedoch annimmt und erst einmal da sein lassen kann, ohne sich wiederum dafür zu schämen, verliert es seine Macht.

    Schamkompetenz bedeutet:

    • Scham überhaupt erst einmal als solche zu erkennen.
    • sie als Schutzsignal zu bewerten, und nicht als Beweis dafür, dass man tatsächlich keinen Wert hätte.
    • die Scham regulieren zu lernen, durch Atmung, Bewegung, Achtsamkeit oder Selbstfürsorge
    • zu erleben, dass man sich aus ihr auch wieder befreien kann
    • und sie daher nicht um jeden Preis vermeiden zu müssen.

    Kleine kontinuierliche Schritte

    Wir überschätzen gern, was wir an einem Wochenende verändern können. Und wir unterschätzen, was wir in einem Vierteljahr mit kleinen, aber ernstgemeinten und kontinuierlichen Schritten erreichen:

    • Täglich einmal bewusst und ohne Rechtfertigung „Nein“ sagen.
    • Täglich mindestens einmal ganz klar die eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck bringen.
    • Zwei mal pro Woche bewusst eine Eigenschaft, die wir bei einer anderen Person bewundern oder ablehnen, bei uns selbst suchen und finden.
    • Einen festen Tag in der Woche einplanen, an dem wir uns ohne schlechtes Gewissen etwas Gutes gönnen.

    Hier gibt es viele Möglichkeiten. Wichtig ist, sich fest dazu zu verpflichten, diese Schritte dann auch tatsächlich auszuführen und eine Routine oder kleine regelmäßige Rituale daraus zu entwickeln. Denn Integration geschieht nicht von heute auf morgen, sondern durch viele kleine Wiederholungen.

    Eine nächtliche Szene mit warmem Getränk auf einem Tablett auf dem Bett mit brennender Kerze. Der Adventskalender für Menschen mit Geschichten auf sinn-und-werte.com unterstützt die Individuation und Integration in kleinen Schritten.

    Eine Unterstützung: Der E-Mail-Adventskalender 2025

    Die dunkle Adventszeit eignet sich gut, es sich gemütlich zu machen und Zeit für sich selbst zu gönnen. Mit der Selbstoptimierung aufzuhören, in sich hineinzuhorchen und sich einmal zu fragen, was denn so ganz persönlich tatsächlich von Wert ist. Unabhängig von der Meinung anderer und losgelöst von dem, von dem wir meinen, dass wir es wollen sollten.

    Genau dafür habe ich in diesem Jahr einen kleinen Adventskalender entwickelt, den ich kostenlos anbiete. 24 Tage – 24 Impulse – 24 Schritte zur Selbstannahme mit Impulsen, Fragen, die zum Nachdenken anregen können und Journaling-Anregungen, die zum Schreiben und Sich-selbst-erforschen einladen.

    https://sinn-und-werte.com/adventskalender-fuer-menschen-mit-geschichte

    Und wenn du gerne wissen willst, was bei mir gerade passiert, wie ich als Frau mit Geschichte/n und mit mal integrierender, mal trotziger Lebensfreude in dieses letzte Quartal 2025 gehe, dann findest du demnächst den nächsten Blogartikel auf sinn-und-werte.com. Hier schreibe ich über meine ganz persönlichen Ziele für das verbleibende Jahr 2025 und Einblicke in das, was sich gerade wandelt und gesundet.

    Die Frau steht in einer blühenden Landschaft - Blumen, die aus Rissen im Boden sprießen, warmes Sonnenlicht, Symbol für Wiedergeburt und Integration. Dieser Weg zur Integrität steht auch Ersatzkindern offen.

    In diesem Blogartikel verwendete Literatur

    • Budziszewski, J. (2003). What We Can’t Not Know: A Guide. Ignatius Press.
    • Erikson, E. H. (1980). Identität und Lebenszyklus (6. Aufl.). Suhrkamp.
      (Original: Identity and the Life Cycle, 1959)
    • Frankl, V. E. (2009). …trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. Deutscher Taschenbuch Verlag.
    • Fromm, E. (1976). Haben oder Sein: Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Deutsche Verlags-Anstalt.
    • GoodTherapy. (n.d.). Integration. https://www.goodtherapy.org/blog/psychpedia/integration
    • Jung, C. G. (1995). Bewusstsein, Unbewusstes und Individuation. In Psychologische Typen (Gesammelte Werke, Bd. 6). Walter Verlag.
    • Kant, I. (1785/1990). Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Reclam.
    • Kast, V. (2012). Vom Sinn des Lebens: Wege zur Individuation. Kösel Verlag.
    • Roth, G. (2016). Über den Menschen: Wie die Hirnforschung unser Weltbild verändert. Suhrkamp.
    • Reefschläger, G. (2018). Synchronizität in der Psychotherapie (Unveröffentlichter Essay, Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder). Verfügbar unter: https://opus4.kobv.de/opus4-euv/files/385/Reefschlaeger_Gunnar.pdf
    • Ullrich, H. (2020). Integrität und Identität in der Erziehung. Zeitschrift für Pädagogik, 66(1), 1–18. Verfügbar unter: https://www.pedocs.de/frontdoor.php?source_opus=20085

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